Von Andreas Okopenko liegen neben den beiden Romanen, den Erzählungen und Essays sowie seinen Traumaufzeichnungen und Halbschlaferlebnissen „Traumberichte“ mehrere Gedichtbände vor, unter anderen:
- Warum sind die Latrinen so traurig? Spleengesänge (1969)
- Immer wenn ich heftig regne (1992)
- Affenzucker. Neue Lockergedichte (21999)
- Streichelchaos. Spontangedichte (2004)
Vergriffen bzw. nicht auffindbar sind:
- Grüner November (1957)
- Seltsame Tage (möglicherweise 1963)
Einerseits handelt es sich um Texte, die, wie er selbst schreibt, aus dem Ärmel geschüttelt und nur ganz selten nachträglich bearbeitet werden, andererseits spricht er darin über eigene Erfahrungen, persönliche Ansichten und wie zum Beispiel im von ihm am 30. August 1968 verfassten Gedicht „Hagenbrunner Straße“ über subjektive Sinneseindrücke. Dieses Gedicht kann auch als eine literarische Eigendefinition und Standortbestimmung gelesen werden:
Hagenbrunner Straße
Heut ist Freitag
ein andermal ist wieder Donnerstag
freu dich darum
und frag nicht, worin deine Eigenheit besteht. Sie besteht.
(Gesammelte Lyrik, S. 164)
Während die „Wiener Gruppe“ sich vor allem durch Sprachexperimente und „Konkrete Poesie“ auszeichnet, lässt Andreas Okopenko hier erkennen, worum es ihm geht: Sprache an sich ist nicht der Gegenstand seines lyrischen Schaffens, obwohl er sich durchaus als „Wortschleifer“ versteht.