Die objektive und die subjektive Welt sind voneinander grundsätzlich verschieden. Die subjektive ist nur in die Kausalitäten der objektiven verstrickt und in die objektive Welt projizierbar, aber nicht aus ihr erklärbar.
(Aufsätze 2, S. 17)
Ebenso wenig wie Andreas Okopenko für sich selbst in Anspruch nimmt, dass seine eigene Wahrnehmung objektiven Kriterien entspricht, geht er auch nicht davon aus, dass seine literarische Umsetzung auf objektiven Kriterien beruht. Gerade deshalb ist in seinen Texten nicht immer eindeutig erkennbar, wer die auktoriale Erzählinstanz ist, die gerade spricht, beziehungsweise, dass diese Erzählinstanz wechselt, wie in seinem, einem der wenigen von ihm als „Roman“ bezeichneten Texte, „Kindernazi“.
Allerdings steht der Mensch als Subjekt in Resonanz mit der ihn umgebenden objektiven Welt, zum Beispiel, wenn er an Haselnüsse denkt:
Ähnlich, wenn ich an die Haselnüsse denke: wie die grüne Hülle geöffnet werden könnte, innen war sie ganz weiß, und inmitten lag die harte verschalte Nuß. Der milchige Geschmack der frischen Kerne, wenn die Schale dann zerklopft war. Dazu kommt aber die ganze dörfliche Landschaftskunde; wie innig verwandt erscheint mir in diesem Moment Chagalls Bild „Das Dorf und ich“.
(Aufsätze 2, S. 23)